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Das beschreibe ihre Konzerte ziemlich gut, finden Robert Varady, Vassily Dück, Erhard Koch...
»Ein Fest für Unplugged-Fans« hat mal jemand über ein E3-Konzert gesagt. Das beschreibe ihre Konzerte ziemlich gut, finden (v. l.) Robert Varady, Vassily Dück, Erhard Koch, Thomas Wimmer, Ralf Olbrich und Mark Patrick. © pv
Mit ihrer während der Pandemie im Tonstudio von Mark Patrick in Himbach entstandenen CD »Get On Your Feet« haben die Musiker beim Deutschen Rock und Pop Preis 2021 ordentlich abgeräumt.
Get On Your Feet« heißt das zweite Album der E3 Acoustic Band, das im vergangenen September erschienen ist. Und auch wenn Mark Patrick den munteren Titelsong schon vor Corona geschrieben hat, so hat er doch das Zeug zum Mutmacher in Krisenzeiten: »Komm auf die Beine, steh auf!«
Hinter dem Sextett E 3 liegen harte Monate, und die Aussichten werden nur allmählich besser. Drei für März geplante Auftritte wurden schon wieder gecancelt. »Wenn eine Live-Band keine Auftritte hat, dann raubt es ihr die Existenz«, sagt Mark Patrick, Gitarrist, Sänger und, wie es auf der E 3-Homepage heißt, »Compass of the Band«.
Mark Patrick, Erhard Koch (Bass, Gesang), Ralf Olbrich (Gesang, Gitarre, Saxofon, Melodica), Thomas Wimmer (Schlagzeug), Vassily Dück (Akkordeon, Gesang) und Robert Varady (Violine, Gitarre) haben die zweijährige Zwangspause bestmöglich genutzt, um in Mark Patricks Tonstudio in Himbach intensiv an der schon lange geplanten CD zu arbeiten, ihre zweite nach dem 2015 live eingespielten Debüt-Album »An Evening With E 3«.
Das Feilen an den Details hat sich gelohnt: Beim Deutschen Rock und Pop Preis 2021 hat die Band im Dezember mehrere Preise eingeheimst, unter aderem für das beste CD-Album des Jahres sowie einen zweiten Platz in der Kategorie beste Folkrockband, einen zweiten Platz in der Kategorie bestes Musikvideo und einen dritten Platz in der Kategorie bestes Folkrockalbum. Stolz zeigen Erhard Koch und Mark Patrick beim Gespräch in dessen Studio die Auszeichnungen. Sie hatten sich zum ersten Mal überhaupt um einen Preis beworben und hoffen jetzt, dass das Renomee Früchte tragen wird in Form von Auftritten. Die Preisverleihung, eigentlich eine Riesensause in der Siegerlandhalle in Siegen, fiel Corona zum Opfer. Die Urkunden brachte der Briefträger.
Kein großer Bahnhof also, sondern eine Fortschreibung des Dilemmas der vorangegangenen Monate. Die ausgefallenen Veranstaltungen ergeben eine lange Liste verpasster Gelegenheiten: das Heinerfest in Darmstadt, das Lamboyfest in Hanau, der Hessentag in Bad Vilbel
20 bis 25 Veranstaltungen seien allein 2020 weggefallen, schätzt Mark Patrick.
Keine Gigs, keine Einnahmen. Dass die Band unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine CD produzieren konnte, verdanken die Musiker einer Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das Künstlern mit projektbezogenen Stipendien die Fortsetzung ihrer Arbeit ermöglicht, wenn die Einnahmen wegen der Pandemie wegbrechen. 20 000 Euro hat die Band aus dem Fördertopf erhalten. Entstanden ist nicht nur die CD mit zwölf Eigenkompositionen. Acht Videos, die Schlagzeuger Thomas Wimmer komplett selbst produziert hat, liefern die Bilder zu den Geschichten, die ihre Lieder erzählen. Der mit zwei Preisen bedachte Song »A Little AC/DC Never Hurt Anyone« (Ein bisschen AC/DC hat noch niemandem geschadet) handelt davon, wie der junge Mark Patrick 1975 von AC/DC regelrecht elektrifiziert wird, und zitiert 36 Songs der australischen Hard-Rock-Band. Das Video zeigt dazu einen Jungen, der von seinem Vater die erste Gitarre bekommt und wie besessen übt. Die Krise hat auch ihr Gutes: »Corona hat uns in Sachen Kreativität enorm weitergebracht«, findet Erhard Koch. Sehen kann man die Videos auf dem YouTube-Kanal von E 3.